Nordland Kreuzfahrt 2017 Seetage
Nordland Kreuzfahrt 2017 Seetage
6 Seetage
Während der vierzehn tägigen Kreuzfahrt gab es insgesamt 6 komplette Seetage. Unten haben wir eine kurze oder auch etwas längere Zusammenfassung der Ereignisse auf hoher See zusammen geschrieben.
Seetag 1
Nach dem Frühstück sind wir durchs Schiff gelaufen, um uns die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Mein Schiff 4 anzuschauen. Der größte Unterschied ist die Bar auf Deck 4: Meerleben. Hier ist anstelle des Querschnittsmodells des Schiffes ein maritimes Museum, insgesamt ist die Bar verwinkelter und es fehlen die Ecken, in die man sich so schön reinpfläzen kann. Dafür gibt es einen großen Globus, über den man sich maritime Infos auf einer großen Leinwand anschauen kann und einen Surface-Tisch.
Die ersten Einkäufe haben wir heute auch erledig: Das Schiffsmodel der Mein Schiff 3 und die Umhängebändchen.
Abends waren wir im Atlantik Klassik essen (Tisch 220), unser Menü bestand aus:
Vorspeise:
Gemischter Blattsalat mit Balsamico-Dressing (Alex)
Klassischer Shrimp-Cocktail
Suppe:
Kräutercreme mit Ricottanockerl (Jule)
Ochsenschlepp-Consommé mit Gemüseperlen (Alex)
Zwischengericht:
Jakobsmuschel auf Blattspinat, gratiniert, mit Hollandaise und Parmesan (Jule)
Hummerravioli mit Orangen-Hollandaise und schwarzem Trüffel (Alex)
Hauptspeise:
Kalbssteak mit Trüffelnudeln und Zuckerschoten (Jule)
180g Rinderrückensteak mit Speckbohnen, Kartoffelgratin und grüner Pfeffersauce (Alex)
Dessert:
Mamorierte Schokoladen-Mousse mit marinierten Chilikirschen und Sauerrahmeis
Nach gut 2 Stunden und 15 Minuten sind wir ins Theater zur Show „Musicals“, am Anfang wurden noch die Offiziere vorgestellt, wir hatten leider kein optimalen Sitzplätze. 🙁 Die Stimmen waren insgesamt besser als auf der Mein Schiff 4.
Seetag 2
Der zweite Seetag begann mit einem späten Frühstück im Anckelmannsplatz. Um 10:20 Uhr überquerten wir den Polarkreis (66° 33‘ 55″ – Wikipedia). Die nächste Zeit verbrachten wir mit Postkarten schreiben, Bilder betrachten und Reisebericht schreiben.
Kurz vor 15:00 Uhr machten wir uns auf zum Pooldeck um einen guten Platz für die Polartaufe zu gekommen. Punkt 16:00 Uhr ging es dann los und Neptun und seine Frau begannen mit der Taufe. Der Kapitän, der Kreuzfahrtdirektor und der Kurdirektor waren die ersten, alle drei mussten zum Abschluss in den Pool springen.
Im Anschluss konnte sich jeder (Passagier und auch Crewmitglied) taufen lassen und bekam als Andenken ein Zertifikat. Bedingung war der „Genuss“ von zwei Drinks und der Kuss des Fisches.
Am Abend lösten wir den ersten Teil unseres Gourmetpaketes ein. Wir speisten im Hanami Restaurant. Das 5 Gängemenü konnte man sich teilweise selber zusammenstellen. Wir hatten folgendes gewählt:
Vorspeise:
Nigiri
Suppe:
Misosuppe
Zwischengericht:
Crispy Calamar (Jule)
Wasabi Garnele (Alex)
Hauptspeise:
Hanami Ente
Dessert:
Milchreisschaum (Jule)
Yuzu Cheesecake (Alex)
Die Speisen waren sehr lecker und der erste Teil unseres 3er Pakets hat sich schon mal gelohnt. Insbesondere die Wasabi-Garnele mit der süß-sauren Soße war der Hammer- Der Cheesecake war eigentlich nicht als solcher zu erkennen und das Sorbet sehr sauer, dafür war die Interpretation des Milchreises (geschäumte Milch mit aufgepopptem Wildreis) eine sehr positive Überraschung.
Seetag 3
Der dritte Seetag begann um 1:00 Uhr mit der Abfahrt aus Honningsvag, bei Sonne mit leichter Bewölkung. Wir machten uns auf Richtung Spitzbergen. Das Wetter am Tag wechselte zwischen wolkig mit ab und zu kleinen blauen Flecken am Himmel. Auf der Fahrt passierten wir ab und zu ein paar Wale (Finwale), wir konnten sie leider nicht sehen, macht nichts haben ja schon eine sehr sehr erfolgreiche Walsichtung auf Hawaii gemacht.
Am Abend sind wir um 18:30 Uhr in Surf & Turf Steakhouse zu unserer zweiten Etappe des Gourmetpaketes. Das Menü besteht aus 4 Gängen und es können 2 Vorspeisen (bzw. Suppen und Salate), ein Hauptgang (alles außer Wagyu, hier wäre noch ein Aufpreis von 50% des ausgezeichneten Preises draufgekommen) und eine Nachspeise gewählt werden. Zum Hauptgericht waren noch 2 Beilagen inkludiert. Alex hatte die gegrillten Jakobsmuscheln auf Gemüse Panaché, Gebackene Knuspergarnelen und Chicken Wings mit Chili Dip, das Surf & Turf (Filet mignon und 1/2 gegrillter Rock Lobster (Languste)) mit Ofenkartoffeln und sautierten Pilzen und den Amerikanischen Cheesecake mit Himbeeren und Karamellsauce. Jule hatte Tatar vom Yellowfin-Thunfisch, Gebackene Knuspergarnelen und Chicken Wings mit Guacamole, das Surf & Turf mit Ofenkartoffel und Grillgemüse und den Chocolate Truffle Muffin mit Vanilleeis.
Fazit: Es war schon lecker, vor allem das Tatar sei positiv zu erwähnen, ebenso die Ofenkartoffel mit Sauerrahm. Das Fleisch war sehr zart, die Langusten unterschiedlich – Alex seine war besser, Jules war „nur“ ok. Sollten wir nochmal hingehen, würde Jule auf jeden Fall 2 Tatars oder vielleicht die französische Zwiebelsuppe mit Brothaube wählen (die scheint recht beliebt zu sein, sie wurde öfter an uns vorbei getragen, und die Haube sah sehr gut aus).
Es mutet für uns schon etwas seltsam an, dass in den exklusiven Restaurants auch für die sonst inklusiven Getränke bezahlt werden muss – auch die nicht-alkoholischen, wie Cola light.
Das Essen dauert 2 Stunden und 40 Minuten. Aufgrund der zeitlichen Lücke zwischen der zweiten Vorspeise und dem Hauptgang, und da Gäste, die deutlich nach uns kamen, vor uns das Hauptgericht hatten, denke ich wir wurden mal eben vergessen.
Und Leute gibt’s: Am Nebentisch wurde vergessen, den Gruß aus der Küche (ein Brotkorb mit Dips und Olivenöl) hinzustellen, das wurde etwa zeitgleich mit der ersten Vorspeise korrigiert. Was für ein Aufstand: Das könne ja wohl nicht sein, das dürfe in solch einem Restaurant nicht passieren, dass die Vorspeisen gleichzeitig kämen (ja, trotz affigen Schuhen und aufgemotztem Makeup der älteren Herrschaften schienen sie nicht zu wissen, dass der Brotkorb nicht zu den eigentlichen Vorspeisen gehören, was auch versucht wurde ihnen zu erklären), sie sollen die (bestellte) Vorspeise wieder mitnehmen (was sie dann auch taten). Nach 10 Minuten wurde die Vorspeise wieder gebracht, das war aber immer noch nicht recht. Der nächste Aufstand mit lauten Gemotze und sehr unangebrachten Sprüchen, wie „ich entscheide, wann wir unsere Gänge bekommen“). Der Kellner war an sich verbindlich und tat dann das richtige und verwies an seinen Chef. Dieser kam, hörte sich die Beschwerde ruhig an, gestand den Fehler ein, nahm seinen Mitarbeiter in Schutz – alles Bestens. Als Beobachter hätte ich die Gäste lieber hinauskomplementiert… das Verhalten war einfach nicht gerechtfertigt. Das Paar wurde dann den Abend besonders „zuvorkommend“ behandelt, ich hoffe, die Belegschaft hat sich danach so richtig über die beiden lustig gemacht. 🙂
Nach dem Essen sind wir direkt ins Theater gegangen für die Premiere der neuen Schlagershow. Das Ensemble hatte jüngst gewechselt und ihren ersten Auftritt. Leider war die Show nicht so toll. Die Männerstimmen waren toll (vor allem „Tante Mimi“), aber die weibliche Hauptstimme (und die einzige Sängerin?) sah zwar süß aus, hatte aber leider Probleme, die Töne zu treffen. Dazu noch ein eher wildes Rumgehampel (wobei die Tänzer eigentlich den Eindruck machten, als seien sie klassisch ausgebildet) und nicht so mitreißende Songs – naja, ich hätte mir lieber die andere Schlagershow noch einmal angeschaut, das andere Ensemble hatte tolle Frauen-Stimmen dabei.
Seetag 4
Heute haben wir die Photos für unsere Kollagen ausgesucht (für 2 Kollagen gibt es ein normales Photo gratis). Also haben wir statt 3 Kollagen noch eine vierte genommen und dafür beide Polarbootfahrtsphotos umsonst bekommen. 🙂 Sonst verbrachten wir den Tag mit faulenzen und lesen. Am Abend ging es zum Essen ins Anckelmannsplatz.
Seetag 5
Der zweite Seetag begann ohne Frühstück, wir haben es einfach ausfallen lassen. Leider war das Wetter nicht so warm, wie auf unserer letzten Transatlantik Kreuzfahrt, somit war sonnenbaden nicht wirklich angesagt. Wir verbrachten einige Zeit in der Meerleben Bar und tranken Latte Macchiato, dabei lösten wir einige Sudoku Rätsel.
Abends gingen wir ins Atlantik Klassik, Tisch 208. Unser Menü bestand aus:
Vorspeise:
Variation vom Spanferkel auf cremigem Saubohnensalat mit Schalottendressing (Alex)
Tatar vom Seesaibling mit Gurken-Melissen-Sorbet und Miso-Vinaigrette (Jule)
Suppe:
Klassischer Shrimp-Cocktail (Jule)
Petersiliencremesuppe mit Parmesanchips (Alex)
Zwischengericht:
Geschmorter Chicorée mit Entenbrustscheiben
Hauptspeise:
Fiskibollur – Isländische Fischbällchen mit Weißweinsauce mit Blattspinat (Jule)
Sirloin-Steak „Café de Paris“ auf jungen Kartoffeln und Knoblauchjus (Alex)
Dessert:
L’Opéra – französischer Kuchen mit Kaffeesirup, getränktem Mandelbiskuit, Ganache und Kaffeebuttercreme
Seetag 6
An unserem letzten Seetag konnten wir nach einem späten Frühstück das Pooldeck zum sonnen nutzen. Wir lösten einige Sudokurätsel und genossen das Wetter. Zum Mittagessen gab es Eis und einen Hugo. Um 21:30 Uhr sollte die Verlosung der Seekarte sein, mit kleiner Showeinlage. Da heute noch packen angesagt war und wir für 19 Uhr den dritten Teil unseres Gourmentpaketes geplant hatten, ging es am späten Nachmittag wieder auf die Kabine und das Packen begann.
Durch die Mitbringsel, teilweise recht sperrig, wurde es in den Koffern recht eng, so beschlossen wir uns eine Mein Schiff Tasche als weiteres Gepäckstück zu kaufen. Durch den zusätzlichen Platz, beschlossen wir uns ein Artisanbrot für zu Hause mitzunehmen. Mittlerweile wurde die Zeit etwas knapp und da Jule auch schon den ganzen Tag Halsschmerzen hatte, verzichteten wir auf den Besuch im Richard und gingen zum Abendessen ins Anckelmannsplatz.
Bevor wir ins Theater zur Verlosung sind, haben wir noch 1-2 Abschiedshugos in der Lagune getrunken. Um 21:30 Uhr begann die Verlosung, wir hatten 6 Lose aus dem Bereich 881 bis 981. Die Glücksfee (sechs jähriger Junge) zog das Los mit der Nummer: 035, wir waren ganz nah dran. 🙂 Als nächstes wurde noch das Bild von der Polarkreistaufe für 180 Euro versteigert. Das Geld wird für Ausflüge der Crew verwendet.
Bevor die Crew sich von den Passagieren verabschiedete, nannte der Kreuzfahrtdirektor noch ein paar Zahlen zum Verbrauch während der Reise und das die Crew aus 1015 Personen (207 Frauen und 808 Männer) aus 45 Nationen besteht. Nach einer kleinen Gesangseinlage eines der Crewmitglieder, kamen einige zur Verabschiedung auf die Bühne.
Für kurz nach Mitternacht kündigte der Kapitän das passieren der „Großen Belt Brücke“ an. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und bleiben wach. Ab Mitternacht gingen wir immer wieder auf den Balkon und schauten ob die Brücke kommt. Um 1:15 Uhr war es dann endlich soweit, wir fuhren unter der Brücke hindurch. Danach ging es in Bett, um 7:30 Uhr sollte der Wecker zum letzten Mal läuten.
Abreise
Pünktlich um 7:30 Uhr läutete der Wecker des Handys. Duschen, die letzten Sachen zusammenpacken, Brot holen, Verpflegung einpacken und noch ein letztes kleines Frühstück zum Schluss.
Danach ging es um kurz vor 9 Uhr Richtung Deck 4 zum Verlassen der Mein Schiff 3 und somit dem Ende der Kreuzfahrt. Da das Wetter recht mild war und wir genügend Zeit hatten, nahmen wir den Busshuttle zum Hauptbahnhof nicht in Anspruch und liefen die gut zwei Kilometer gemütlich zum Bahnhof. Dort angekommen mussten wir feststellen, der Zug aus Frankfurt ist ausgefallen, laut DB App, sollte unser Zug nur bis Hamburg fahren. Die DB Info am Hauptbahnhof gab aber Entwarnung, es kommt ein Ersatzzug und der fährt die komplette Strecke bis Zürich.
Wir kauften noch ein Magnet und eine Ente mit Stadtschild Kiel. Danach schauten wir auf die Zuganzeige und fanden herraus, dass unser Wagen Nummer 14 im Bereich F halten sollte, ganz am Ende des Bahnsteiges. Gegen kurz nach halb 11, musten wir feststellten das der Ersatzzug in umgekehrter Wagenreihenfolge fährt. Also wieder zurück zu Bereich A. 🙁 Mist das bedeutet in Frankfurt ganz am Ende des Bahnsteiges, da wir auf Gleis 6 ankommen sollten, bestand aber die Hoffnung, das direkt am Nachbargleis unsere Regionalbahn abfährt.
Durch die umgekehrte Zugreihenfolge saßen am Anfang einige Passagiere in den falschen Zugbereichen und es kam teilweise zu Diskussionen, wir waren aber nicht betroffen. Pünktlich um 11:13 Uhr ging es dann Richtung Frankfurt, dort sind wir pünktlich um 16:00 Uhr auf Gleis 6 angekommen. Unsere Regionalbahn fuhr wirklich um 16:30 Uhr auf Gleis 7 ab, was ein Glück. 🙂
Um 10 Minuten vor 5 waren wir dann in Dörnigheim am Bahnhof, wo wir schon von Moni erwartet wurden und nach Hause gebracht wurden. So endete unsere Nordland Kreuzfahrt ohne große Zwischenfälle.
Ein Fazit der Reise findet ihr unter: Nordland Kreuzfahrt 2017 – Das Fazit.